Universität KonstanzExzellenzcluster: Kulturelle Grundlagen von Integration

Unabhängigkeiten – Lateinamerika gestern und heute

20. April 2011

Stele "Engel der Unabhängigkeit" in Mexiko Stadt.

Engel der Unabhängigkeit, Mexiko Stadt. Bestimmte Rechte vorbehalten von caliopedreams

Während die Menschen in Nordafrika derzeit um Demokratie und Selbstbestimmung kämpfen, wird weltweit der 200-jährigen Unabhängigkeit Lateinamerikas gedacht. Dies thematisiert auch der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz im Rahmen einer Ringvorlesung. Am 28. April um 20 Uhr spricht Hans Werner Tobler vom Institut für Geschichte an der ETH Zürich im Astoria-Saal der Volkshochschule Konstanz über „Die lateinamerikanische Independencia in vergleichender Perspektive“.

In den meisten lateinamerikanischen Ländern begannen um 1810 die revolutionären Kriege, die die nationale Unabhängigkeit vorbereiteten und den Idealen der Aufklärung und des Liberalismus verbunden waren. Die Entwicklungen dort waren Teil eines weltweiten Prozesses, der durch den Unabhängigkeitskrieg der Vereinigten Staaten (1775-1783), die Französische Revolution (1789-1799) und die Napoleonischen Kriege (1800-1815) eingeleitet wurde.
Der Staatsbildungsprozess verlief jedoch nicht überall gleich: Während die Vereinigten Staaten sowohl ökonomisch als auch territorial rasant expandierten und Millionen europäischer Immigranten anzogen, kämpften die neuen lateinamerikanischen Nationen inmitten von Bürgerkriegen, Staatsstreichen und Diktaturen um die Stabilität ihrer Institutionen. „Es ist faszinierend, wie innerhalb weniger Jahre die Macht und Legitimität des spanischen Imperiums, das 300 Jahre lang vorgeherrscht hatte, zusammenbrach“, sagt Héctor Pérez Brignoli, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität von Costa Rica und Gastwissenschaftler an der Universität Konstanz. Er hat zusammen mit der Konstanzer Historikerin Sina Rauschenbach die Vorlesungsreihe organisiert.

Im Rahmen der Ringvorlesung werden sieben Wissenschaftler, die sich international in der Lateinamerika-Forschung einen Namen gemacht haben, über die Entwicklungen und Probleme in Lateinamerika informieren. Die Vorträge finden ab 28. April jeweils donnerstags von 20 bis 21.30 Uhr in der Volkshochschule Konstanz statt. Sie richten sich sowohl an Studierende als auch an interessierte Bürger. Nicht zuletzt soll die Ringvorlesung dazu beitragen, am lateinamerikanischen Beispiel Themen vorzustellen, die der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ in seinen Forschungen betrachtet.


Kontakt

Sigrid Elmer (Elternzeitvertretung für Claudia Marion Voigtmann)
Tel. 07531 88-4741
E-Mail sigrid.elmer[at]uni-konstanz.de